Geschichte der Stadt Wilster

  • 1282 am 8.August verlieh Graf Gerhard von Holstein und Schauenburg dem Dorf Wilster die Rechte, die alle Städte in Holstein hatten.

  • 1283, 10. April. Die Stadtrechtsverleihungsurkunde präzisierte das Stadtrecht in der Weise, dass Wilster das lübsche Stadtrecht erhielt.

  • 1530 Schmiedeamt in Wilster.

  • 1571, am 18. Oktober wird der berühmte Pädagoge und Didaktiker Wolfgang Ratke (1571-1635) in Wilster geboren.

  • 1572 wird Guilielmus Alardus, auch Wilhelm Alard (1572-1645) in Wilster geboren. Er war ein bekannter Lyriker, Verfasser von Predigtsammlungen und Kirchenliedkomponist.

  • 1585 wird das „Alte Rathaus“ erbaut.

  • 1597 wird berichtet, dass Wilster über 26 Schiffe verfügt.

  • 1600 lag die Bevölkerung bei 1500-1700 Einwohnern. Es gab 50 Bierbrauereien, eine Weinstube und drei Hamburger-Bier-Schenken.

  • 1608 Barbier- und Chirurgenamt in Wilster.

  • 1614 Glaseramt Wilster.

  • 1618-1648 wütet der 30jährige Krieg in Europa. Auch die Marschen sind im Niedersächsisch-Dänischen Krieg (1625-1628) besonders um 1627/28 betroffen.

  • 1622 sagte der Schnitzer Jürgen Heitmann in einem Prozess gegen Silke Lakemans, der Frau eines Krügers, aus. Die kräuterkundige als Hexe bezeichnete Frau, wurde vom Bürgergericht zur Wasserprobe verurteilt. Sie ist vermutlich ertrunken.

  • 1625, 1627,1628 Schwere Sturmfluten richten in den Marschen schlimme Schäden an.

  • 1640 Gerberamt Wilster.

  • 1649 Braueramt Wilster.

  • 1653 Leinweberamt Wilster.

  • 1654 Böttcheramt Wilster.

  • 1660 am 29. August wird Reimar Peter von Rheder (1660-1711) in Wilster geboren. Er war Lübecker Domherr und königlich-dänischer Rat.

  • 1676/77 fand ein zweiter Hexenprozess gegen die 15jährige Stincke Ritzers und zwei alte Frauen statt, die Stincke verleitet haben sollen.

  • 1678 wurde Triencke Ewers, die Frau des Totengräbers auf dem Marktplatz (Op de Göten) verbrannt. Die anderen Frauen wurden ausgewiesen.

  • 1695 Mülleramt Wilster.

  • 1713 Niederbrennung Altonas durch schwedische Truppen und schwere Kriegskontributionen in Holstein und Dithmarschen.

  • 1720 Viehseuche in den Elbmarschen.

  • 1749 Jubiläumsrenovierung des „Alten Rathauses“ (300 Jahre unter dänischer Regierung).

  • 1764 gab es bereits Überlegungen eine neue Kirche in Wilster zu bauen.

  • 1775 fand der letzte Gottesdienst in der alten Kirche statt.

  • 1775 im Juni begann der Neubau der Kirche (St.-Bartholomäus-Kirche) unter der Leitung des Hamburger Baumeisters Ernst Georg Sonnin. Der alte Turm wurde auf 52 m angehoben.

  • 1777 war Richtfest der Kirche.

  • 1780 fand die Einweihung der Kirche in Wilster statt.

  • 1785/86 wurde das Palais Doos errichtet. Das Palais wurde im Auftrage des Kanzleirats Johann Hinrich Doos als Wohnhaus für sich und seine Familie errichtet. Der spätbarocke Bau aus Backstein wurde als zweistöckiges Palais mit Mansarddach nach dem Vorbild der Ahlefeldtschlosses in Pinneberg, der sogenannten Drostei, konzipiert. Fast die gesamte Ausstattung mit Möbeln, Gemälden, Leuchtern und Statuen für den Gartenbereich erwarb der Bauherr Doos beim Ausverkauf des Friedrichsruher Schlosses. Diese Residenz im nicht weit entfernten Drage war vom schleswig-holsteinischen Statthalter Friedrich Ernst von Brandenburg-Kulmbach bis 1751 erbaut worden und blieb nach dessen Tode als hochverschuldetes Erbe zurück, 1787 wurde der Bau bereits wieder abgerissen.

  • 1813/14 Dezember/Januar - Belagerung und Beschießung der Festung Glückstadt durch Schweden, Russen, Preußen, Hannoveraner, Engländer. Wilster und das Umland mussten die fremden Truppen ernähren und Fuhrdienste leisten (u.a. musste Dammfleth Sturmleitern zur Erstürmung der Festung Glückstadt bauen).

  • 1829 am 15. Juni verstarb die Etatsrätin Doos. Sie war Witwe und ihre Kinder waren früh verstorben. Ein Großteil ihres betrachtlichen Vermögens spendete sie für wohltätige Zwecke. Der Stadt Wilster vermachte sie ihre beträchtliche Büchersammlung (heute „Doos’sche Bibliothek“) von etwa 10.000 Büchern, ihr Wohnhaus mit Garten („Palais Doos/Neues Rathaus“) und 125.000 Mark. Sie ist damit bis heute die größte Wohltäterin der Stadt.

  • 1835 Rathausfunktion des „Alten Rathauses“ wurde in das „Neue Rathaus“ (Palais Doos) verlegt, die Stadtwache im Alten Rathaus untergebracht, sechs Gefängniszellen im Dachgeschoß eingebaut.

  • 1861 Gründung des ersten Turnvereins der Stadt.

  • 1867 am 24.Januar, nach dem Sieg der Preußen über die Österreicher 1866, werden die Herzogtümer Schleswig und Holstein in das Königreich Preußen einverleibt.

  • 1869 erhielt Wilster ein Krankenhaus.

  • 1864 lebten in der Stadt 3144 Einwohner.

  • 1870 entstand die Freiwillige Feuerwehr Wilster.

  • 1878 am 1. November erhält Wilster einen Bahnanschluss.

  • 1880 entstand ein zweiter Turnverein, der MTV Wilster.

  • 1885 Bau des Elektrizitätswerkes.

  • 1895 Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals (Nord-Ostsee-Kanal).

  • 1899 Streik der Lederarbeiter in Wilster.

  • 1906 am 15. Mai wurde eine neue Marktordnung erlassen. Seit dieser Zeit gibt es den Wilster Jahrmarkt in der heutige Größe und Form.

  • 1914 am 6. Januar begann der Bau eines Wasserwerkes für Wilster in Kleve. Das Wasser wurde in einer sieben Kilometer langen Rohrleitung nach Wilster transportiert. Im März 1914 wurden Elektrizitätswerk, Wasserwerk und Gasversorgungsanlage zu den „Stadtischen Betriebswerken“ vereinigt.

  • 1912 - 1919 Sanierung des „Alten Rathauses“. Rekonstruktion des Renaissancebauwerks und Nutzung der Diele als Ratssaal.

  • 1925 sorgte der Neubau der Kasenorter Schleuse dafür, dass die Wilsterau schiffbar blieb.

  • 1944 am 15. Juni wird Wilster bombadiert. Eine Bombe richtete große Schäden an der Kirche an. 35 Häuser wurden zerstört, 51 Tote waren zu beklagen.

  • 1950 Bau der Ostlandsiedlung.

  • 1960 Inbetriebnahme des neuen Klärwerkes.

  • 1965 verließ die Firma Günter und Co (Futtermittelwerk) Wilster. Ende des Lastschiffverkehrs auf der Wilsterau.

  • 1969 Gründung des Schulverbandes Wilstermarsch.

  • 1975 Bau des Stör-Sperrwerkes bei Ivenfleth.

  • 1976 Einweihung der Stadtumgehung. Im September Einweihung des Wilstermarschstadions.

  • 1978 Einweihung des Hallenbades.

  • 1982 wurden 700 Jahre Stadt Wilster gefeiert.

  • 1987/95 wurden die Süd- (Klosterhof) und die Nordtangente (Doosstr.) als innerörtliche Umgehungsstraßen gebaut.

  • 1999 Städtepartnerschaft Wilster – Nowy Staw (Neuteich/Polen).

  • 2005 Verwaltungsfusion der Stadt Wilster mit dem Amt Wilstermarsch.

  • 2006 Umzug der Stadtverwaltung vom Palais Doos in das neue Verwaltungsgebäude.